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Institut für Archäologie für Studieninteressierte

Direktor am Kulturmuseum St. Gallen

Interview mit Dr. Peter Fux

Du bist Museumsdirektor, was beinhaltet diese Tätigkeit?

Nach innen organisiere ich die Zusammenarbeit im Team. Mit der Trägerschaft des Museums darf ich die strategische Ausrichtung eruieren. Nach aussen repräsentiere ich das Haus. Ich bin für die Finanzen und das Personal sowie die Programmatik verantwortlich. Mit anderen Institutionen suche und pflege ich die Zusammenarbeit und stehe mit anderen Museen in engem Austausch. Ich schätze die Arbeit im Team.

Was hast du studiert und wann hast du abgeschlossen?

Ich habe Prähistorische Archäologie, Philosophie und Klassische Archäologie studiert und 2009 abgeschlossen.

Warum hast du dich für dieses Studium entschieden?

Die akademische Laufbahn habe ich auf dem zweiten Bildungsweg gemacht. Ursprünglich lernte ich Hochbauzeichner. Bei einer Veloreise durch Südamerika habe ich die Archäologie entdeckt und nach der Matura im zweiten Bildungsweg angefangen zu studieren.

Was hast du während des Studiums getan?

Ich habe 50% in einer Privatbank gearbeitet und während der ganzen Studienzeit an Grabungen teilgenommen, unter anderem mit dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) in Peru.

Was hast du danach gemacht?

Ich war Kurator im Museum Rietberg und später auch Leiter Sonderausstellungen. Nach 13 Jahren Erfahrung im Museum Rietberg habe ich mich 2020 für die Direktorenstelle in St. Gallen beworben.

Was gefällt dir an deiner Arbeit?

Meine Arbeit ist eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Dabei geht es um die attraktive Übersetzung wissenschaftlicher Arbeit für die Öffentlichkeit. Zentral ist dabei die Frage nach der Relevanz. Das Museum bewahrt nicht nur kulturelles Erbe, es erweitert auch die Sammlung, erschliesst diese, vermittelt und arbeitet mit anderen Kulturen und Gesellschaften zusammen.

Wie sieht dein Arbeitstag aus?

Ich arbeite mit einem sehr vielfältigen Team. Da sind die Kuratorinnen, der Grafiker und Kommunikationsleiter, die Museumspädagoginnen, der Ausstellungsbauer und Gebäudetechniker, das Aufsichts- und Empfangspersonal und das Café-Team und noch einige mehr. Alle haben ihre Aufgaben und Kompetenzen. Ich empfinde es als Privileg, auch von ihnen lernen zu dürfen. Ich selbst verbringe viel Zeit mit Öffentlichkeitsarbeit, Projektentwicklung und Programmatik, Personalleitung und der Geldbeschaffung für die verschiedenen Projekte. Mein Museum hat eine wunderbare Grösse, ich kann hier auch inhaltlich arbeiten. Das schätze ich sehr.

Das Wichtigste, was du aus deinem Studium mitgenommen hast?

Die Fähigkeit, Fragestellungen zu entwickeln und Projekte von A bis Z durchzuziehen. Als Geisteswissenschaftler findet man überall in der Welt etwas Spannendes, das man sich erschliessen kann.

Was würdest du StudienanfängerInnen gerne auf den Weg geben?

Das Studium ist eine Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten. Nutzt das!

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