Vortrag "You are what you eat and where you come from – Stabilisotopenanalysen im forensischen und archäologischen Kontext" am. 3. November 2025
Dr. rer. nat. Christine Lehn (LMU München)
Montag 03.11.2025, 18.15 Uhr, RAK-E-8
Herzliche Einladung zum Vortrag!
Der Vortrag ist ein Teil der Ringvorlesung Archäologische Kulturwissenschaften im HS2025.
Mittels biochemischer Isotopenmethoden werden in der Rechtsmedizin unbekannte Tote untersucht, um Informationen über ihre geographische Herkunft und Aufenthaltsorte im Laufe ihres Lebens zu gewinnen. Die Methoden können an rezenten Toten angewendet werden, oder an solchen, deren Identität auch nach vielen Jahren mit den üblichen Methoden (Fingerabdruck, DAN-Abgleich, Zahnstatus) nicht geklärt werden konnte ("cold cases").
Über die Untersuchen verschiedener Körpergewebe, die die Information aus Nahrung und Getränken in unterschiedlichen Lebensabschnitten integriert haben, werden geographische Veränderungen der Person im Laufe ihres Lebens ermittelt. Körpergewebe wie Zähne, Haare/Nägel enthalten in ihrer Gesamtheit Informationen von der Kindheit bis zum Tod.
Die gleichen Methoden werden auch bei Individuen im historisch-archäologischen Kontext angewendet, um Informationen zu ihrer Ernährungsweise und Mobilität zu erhalten. Zudem können spezifische Verläufe von Isotopenwerten in kontinuierlich wachsenden Geweben besondere physiologische Zustände aufzeigen (Schwangerschaften, Abstillen, Hungerzeiten, Tumorkachexien).