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Institut für Archäologie Prähistorische Archäologie

GIS-gestützte Analyse des Grenzraumes Obergermanien-Rätien in der Nordschweiz - eine Annäherung an die Provinzgrenze

von Helen Martin-Kohler

Karte des potenziellen Grenzverlaufs

 

Abstract: Das Bild, das wir von der römischen Besiedlung vor allem der mittleren bis späten Kaiserzeit im Schweizer Mittelland haben, gilt gemeinhin als relativ vollständig und bekannt und hat besonders in den letzten Jahren hinsichtlich Siedlungsarchäologischer Forschungen eine breite Basis an guter Aufarbeitung erfahren.
Darin eingegliedert, soll die vorliegende Dissertation im Rahmen des Projektes "Limites inter Provincias" einen Beitrag zur Erforschung von "Roms inneren Grenzen" leisten, mit siedlungsarchälogischem und -topographischem Ansatz eine Annäherung an die Provinzgrenze zu finden.
Der gewählte Landschaftsausschnitt im Nordosten des heutigen Schweizer Mittellandes umfasst die Grenzregion zwischen Obergermanien und Rätien. Grundlage der Arbeit wird dabei die möglichst vollständige und systematische Erfassung der bekannten Fundstellen aus der Literatur und den Datenbanken der Kantonsämter Zürich, St. Gallen und Thurgau bilden. Ziel der Arbeit ist es, zu überprüfen, ob sich die Provinzgrenze im Siedlungsmuster augenscheinlich abzeichnet und so eine Verortung der Grenze zulässt. Die Arbeit wird zudem einen Überblick ber die Siedlungsstruktur, ihre Verteilung und die Verkehrswege im (Landschafts-) Raum geben. Darüber hinaus sollen die Möglichkeiten, die ein GIS für die Analyse von Grenzräumen zur Verfügung stellt, bewertet werden.
Um der Frage nach vergleichbaren, abgrenzbaren Mustern in der Besiedlung des Grenzgebietes nachzugehen, werden die Daten mit Hilfe eines geographischen Informationssystems (GIS) verarbeitet. Dabei ermöglicht das GIS, die erhobenen Daten miteinander zu verknüpfen und zu analysieren und schlussendlich Aussagen zur Siedlungsdichte, -verteilung und Abgrenzungen zu ermöglichen. Mittels einer qualitativen Auswahl von Befund- und Funddaten, sollen spezifische kulturelle, religiöse und wirtschaftliche Phänomene ermittelt und kartiert werden.
Eine zweite Arbeit mit Testregion in Deutschland findet im Rahmen des Projektes an der Universität Freiburg im Breisgau statt. Die archäologische Erforschung dieser relativ kleinen Regionen und die grenzüberschreitende Vergleichbarkeit bietet eine wichtige Grundlage für unsere Synthese und den Aussagewert der Ergebnisse und stellt zugleich eine Ausgangsbasis für weitere Forschungen in der römischen Siedlungslandschaft zwischen dem Remstal/Schwäbische Alb und dem Schweizer Mittelland zur Verfügung.
 

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