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Institut für Archäologie Prähistorische Archäologie

Entsorgt Verloren Zurückgelassen. Untersuchungen zur Erhaltung und räumlichen Verteilung von Fundobjekten der horgenzeitlichen Siedlung Zug-Riedmatt (ZG)

von Pfenninger, Franziska

 

Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Fundverteilung und Funderhaltung in neolithischen Feuchtbodensiedlungen im zirkumalpinen Raum. Sie umfasst einen forschungsgeschichtlichen Teil sowie Untersuchungen am Fundmaterial der im Jahr 2008 auf einer Fläche von 64 Quadratmetern ausgegrabenen horgenzeitlichen Siedlung Zug-Riedmatt (ZG). Im Zentrum der Arbeit stehen folgende Forschungsfragen:

 

  • Warum Fundverteilungen? Welche Erkenntnisse brachten bisherige Untersuchungen?
  • Wie verteilen sich die Fundobjekte der Ausgrabung Zug-Riedmatt (ZG) innerhalb der Ausgrabungsfläche? In welcher Beziehung stehen sie zueinander?
  • Lassen sich aufgrund der Fundobjekte Rückschlüsse auf die Erhaltungsbedingungen ziehen?
  • Unterscheiden sich die Erhaltungsbedingungen in den verschiedenen Ablagerungen?

Die Arbeit am Fundmaterial ist Teil der im Jahr 2012 angelaufenen Voruntersuchungen. Grundlage für die Kartierungen und Berechnungen bildet die Aufnahme des gesamten Fundmaterials nach weit gefassten, klar definierten Kriterien. Die Materialaufnahme wird ergänzt durch eine Diskussion der komplexen Schichtabfolge sowie der zahlreichen Fehler in der Dokumentation.
Die Forschungsgeschichte wird anhand verschiedener neolithischer Feuchtbodensiedlungen aufgerollt. Die Beispiele zeigen, dass im deutschsprachigen Raum bislang nur wenig Forschung und Methodenkritik betrieben wurde. Untersuchungen zur Funderhaltung liegen kaum vor.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden sowohl Fundobjekte als auch die fundführenden Quadratmeter kartiert. Letztere zeigen – aufgetrennt nach Positionen – einige grabungstechnische Phänomene, welche die Interpretation der Fundverteilungspläne erschweren. Die Fundkartierungen wurden pro Schichtkomplex und nur für ausgewählte Artefaktgruppen erstellt. Die Unterteilung in Schichtkomplexe geschah aufgrund erster mikromorphologischer Untersuchungen.
Die Fundverteilungspläne zeigen keine typischen Verteilungsmuster, wie sie sich in anderen Siedlungen abzeichneten. Neben der Grabungstechnik wirkt sich die Grösse der Grabungsfläche negativ auf die Interpretation aus. Aufschlussreicher sind die Berechnungen. Der Vergleich der prozentualen Anteile gut erhaltener Gefässkeramik- sowie Knochen- und Hirschgeweihfragmente pro Schichtkomplex und pro Fazies weist darauf hin, dass bei der Erhaltung nicht primär die umgebende Matrix eine Rolle spielt, sondern eher das umgebende Milieu und Erosion.

Knochen und Hirschgeweih wurden von S. Billerbeck, IPNA, Universität Basel, aufgenommen.
Die Daten zu den Holzartefakten und Textilien wurden von den bestehenden Listen übernommen.
 

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